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Einleitung:Der Roman schildert in breit ausladender Weise den Verfall einer Lübecker Großkaufmannsfamilie durch vier Generationen in der Zeit von 1835 bis 1878. Die Geschichte beginnt mit Johannes Buddenbrooks , dem reichen Kornhändler, der mit zunehmendem Reichtum eine aufgeklärte Weltoffenheit gewinnt. Auch sein Sohn, der Konsul Johann Buddenbrooks, ist noch voll mit dem nüchternen praktischen Geschäftssinns, aber ein Mann ohne Weltblick und die Persönlichkeit seines Vaters. Fehlenscheidugen in geschäftlicher wie in menschlicher Beziehung lassen Sprünge im Familiengefüge entstehen, das später zerrissen wird. Von seinen Kindern ist Thomas, der Chef des Hauses, körperlich zu hart, ein Schöngeist und Elegant, aber in Haltung und Tat ein „Dekadent“. Äußerlich fügt er wohl dem Familiennamen noch einmal Glanz zu, aber im Innern kann er den Niedergang der Firma wie der Familie nicht mehr aufhalten. Sein einziger Sohn Hanno ist von früher Kindheit an schon bestimmt, der Letzte seines Geschlechts zu sein. Er ist weltmüde. Angeekelt von der Wirklichkeit, flüchtet er in den Traum, in die Kunst. An ihm ist alles verfallen :auch sein Künstlertum ist eine Verfallserscheinung des zeitgenössischen Bügertums.
Der Untergang der Buddenbrooks steht für das Schicksal eines patrizischen Bürgertums, an dessen Stelle im Roman durch den Aufstieg der Familie Hagenströms der kapitalistische Bourgeois andeutet . Der Untertitel „Verfall einer Familie“ darf nicht in einem kulturpessimistischen Sinne verstanden werden. Verfall ist für Thomas Mann, wobei seine Geschichtsvorstellung nicht ohne Biologismen auskommt, auch die Voraussetzung für neue Lebensformen, Verfall ist Differenzierung und Steigerung der geistigen und ästhetischen Empfindungsfähigkeit, den kleinen Hanno, Menschheit und Gesellschaft waren seit diluvialen Zeiten keinen Schritt vorwärtsgekommen.